Die Stahlbranche befindet sich im Aufwind. Die Aussichten auf steigende Stahlpreise und einen Rückgang der Überkapazitäten aus China treiben die Aktien von ArcelorMittal, Salzgitter und Co von Hoch zu Hoch. Bei ThyssenKrupp ist das 52-Wochen-Hoch dagegen noch nicht erreicht. Gelingt die Stahlfusion mit Tata, dürfte sich das ändern.
Ab Samstag, dem 13. Januar, stimmen die Arbeitnehmer über den geplanten Tarifvertrag ab. Bei einer Zustimmung wäre der Tata-Deal wohl so gut wie beschlossen. Und es herrscht Zuversicht: Die Betriebsratschefs der Standorte Bochum und Duisburg-Hüttenheim haben bereits Zustimmung signalisiert. „Jetzt haben wir vier Jahre Zeit, uns wieder vernünftig aufzustellen“, sagte Werner von Häfen, der Betriebsratschef von ThyssenKrupp in Duisburg-Hüttenheim, der WAZ. „Ich gehe davon aus, dass es Zustimmung gibt“, fügte er hinzu.
Mit der Zustimmung hätte die lange Zitterpartie ein Ende. Seit weit über einem Jahr versucht ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger, die Stahlsparte abzuspalten. Auch wenn das Geschäft derzeit gut läuft, wäre das ein wichtiger Schritt. Der Konzern könnte sich dann auf die langfristig lukrativeren Technologiebereiche konzentrieren. Aufgrund fehlender Investitionen hatten zuletzt auch Aufzugssparte, Komponentenfertigung und Anlagenbau im Vergleich zu den Wettbewerbern mit Problemen zu kämpfen. Das soll sich künftig wieder ändern.
Ausbruch möglich
Die Strategie von Hiesinger ist richtig. Bei einer Stahlhochzeit mit Tata steht die Aktie vor einer Neubewertung. Da der Konzern weiter 50 Prozent an der neuen Tochter halten würde, bleibt die starke Entwicklung der Stahlbranche dennoch eine gute Nachricht. ThyssenKrupp hat noch viel Aufholpotenzial. Anleger setzen auf steigende Kurse und sollten weiter an Bord bleiben.