Nach wie vor kann sich die Aktie von ThyssenKrupp nicht nachhaltig vom Jahrestief bei 15,52 Euro lösen. Schwache Zahlen inklusive erneuter Gewinnwarnung belasten, doch auch die offenen Fragen beim Umbau verunsichern die Anleger. Selbst beim lange beschlossenen Joint Venture mit Tata Steel herrscht nach wie vor viel Unsicherheit.
„Es gibt viel zu besprechen, aber uns fehlen die Ansprechpartner“, kritisierte auch der Betriebsratschef von ThyssenKrupp Steel Europe, Tekin Nasikkol. „Ich muss das scharf kritisieren.“ Da die Partner Standorte in Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien haben, müsse beispielsweise geklärt werden, wer, wo, was produziere.
ThyssenKrupp-Chef Guido Kerkhoff hatte zuletzt angekündigt, dass die Führungsfrage des Stahl-Joint-Ventures vor Weihnachten geklärt werden soll. Ein möglicher Kandidat ist Andreas Goss, der aktuelle Chef von ThyssenKrupp Steel Europe. Die Arbeitnehmer fordern eine Entscheidung bis Jahresende und finden deutliche Worte. „Wir wollen in die Entscheidungen eingebunden werden“, so Nasikkol. „Wenn nicht, dann gibt es Ramba Zamba.“
Abwarten
Die offenen Fragen bei der Stahlfusion müssen geklärt werden. Doch auch in den anderen Sparten hat der Konzern nach wie vor mit Problemen zu kämpfen. Da der Umbau zudem noch viel Zeit benötigt, bleibt das Risiko für Anleger weiter hoch. Trotz der günstigen Bewertung – allein die Aufzugsparte dürfte deutlich mehr wert sein als das Konglomerat ThyssenKrupp – sollten Anleger vorerst an der Seitenlinie bleiben.