Die Entscheidung über die Stahlfusion mit Tata Steel steht an. Am 12. April tagt bei ThyssenKrupp der Aufsichtsrat und wird über den geplanten Zusammenschluss der Stahlsparte mit dem indischen Wettbewerber beraten. Trotz der grundsätzlichen Einigung sind noch einige offene Fragen zu klären.
Laut Reuters soll Tata daran interessiert sein, die Mehrheit beim Stahl-Joint-Venture zu übernehmen. Da sich ThyssenKrupp künftig auf die lukrativeren Technologiesparten mit Aufzugsbau, Autokomponenten und Industrieanlagen konzentrieren will, wäre das durchaus interessant. Bei den Arbeitnehmervertretern stoßen die Pläne allerdings nicht auf Gegenliebe.
Die IG Metall kritisiert vor allem, dass das niederländische Tata-Werk in Ijmuiden die Gewinne nicht in das Joint Venture einbringen müssen soll. Die deutsche Seite würde in diesem Fall das Gleiche fordern. „Dann macht ein Joint Venture aber keinen Sinn mehr“, so Markus Grolms, IG-Metaller und Vize-Aufsichtsratschef von ThyssenKrupp. Zunächst einmal muss Tata aber ohnehin noch eine Einigung mit den Arbeitnehmervertretern in den Niederlanden erzielen. Gelingt dies, ist für Mai die Vertragsunterzeichnung geplant.
Kaufsignal abwarten
Die Aktie von ThyssenKrupp hat im Bereich zwischen 21 und 22 Euro einen Boden ausgebildet. Langfristig stimmen die Aussichten bei einer Abspaltung der Stahlsparte nach wie vor. Eine Neubewertung wäre notwendig. Der Sprung über den Widerstand im Bereich von 22,20 Euro würde ein neues Kaufsignal bedeuten.