Die Euphorie nach der Hauptversammlung bei ThyssenKrupp war nur von kurzer Dauer. Am Mittwoch gehört die Aktie erneut zu den schwächsten Werten im DAX. Doch dieses Mal sind es keine strukturellen Probleme, die für die Verluste sorgen. Vielmehr hat der Wettbewerber Salzgitter mit einem schwachen Ausblick enttäuscht.
Nach wie vor hat ThyssenKrupp das Stahlgeschäft nicht in das Joint Venture mit Tata Steel ausgegliedert. Entsprechend belasten negative Nachrichten aus der Branche auch weiterhin den Kurs. Am Mittwoch hat Salzgitter vorläufige Zahlen für das Jahr 2018 veröffentlicht. Der schwache Ausblick schürt nun die Sorgen vor einem Konjunktureinbruch.
2018 hat Salzgitter den Vorsteuergewinn um 46 Prozent auf 347 Millionen Euro gesteigert – und damit die Erwartungen übertroffen. Im Vordergrund stand aber der schwache Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr. Der MDAX-Konzern rechnet lediglich mit einem Vorsteuergewinn zwischen 125 und 175 Millionen Euro. Für den Markt deutlich zu wenig, im Vorfeld hatten Experten mit rund 270 Millionen Euro gerechnet.
Abwarten
Das Umfeld für Stahlkonzerne bleibt schwierig. Ein deutlicher Gewinnrückgang droht. Anleger bleiben bei Salzgitter an der Seitenlinie und auch beim Konglomerat ThyssenKrupp bietet sich ein Neueinstieg nach wie vor nicht an. Probleme in den einzelnen Sparten und der langwierige Umbau belasten. Die Impulse nach oben fehlen.