Der Corona-Crash trifft ThyssenKrupp mit voller Wucht. Der Industriekonzern kämpft ums Überleben, für viele Anleger ist eine Spekulation auf den Turnaround in den aktuellen Krisenzeiten zu riskant geworden. Doch immerhin hat das Management beim Verkauf der Aufzugssparte vorgesorgt.
Der Ausbruch der Corona-Pandemie kann den Verkauf der Tochter nicht stoppen. Laut WAZ ist das vertraglich ausgeschlossen. So ist sowohl die Finanzierung des Deals voll vertraglich gesichert als auch eine Rückabwicklung wegen höherer Gewalt ausgeschlossen, schreibt die Zeitung. So soll die Ausbreitung des Corona-Virus auch explizit genannt und als Grund ausgeschlossen sein.
Doch der Verkauf der Aufzugssparte allein kann die Probleme von ThyssenKrupp nicht lösen. Der Konzern braucht nun eine tragfähige Strategie für die Zukunft. In der Vergangenheit gab es dabei immer wieder Gerüchte um einen Zusammenschluss des Stahlgeschäfts mit Salzgitter zu einer Deutschen Stahl AG. Doch Salzgitter-Chef Heinz Jörg Fuhrmann hat dieser Idee am Montag erneut die kalte Schulter gezeigt. Gespräche über die Zusammenlegung von Geschäften mit ThyssenKrupp gebe es nicht, sagte er auf der Bilanzpressekonferenz - weder von Einzelbereichen noch vom ganzen Stahlbereich.
Eine Konsolidierung im Stahlsektor scheint dennoch überfällig. Zumal das Geschäft durch die Corona-Krise überdurchschnittlich stark in Mitleidenschaft gezogen werden dürfte. Trotz erster Erholungsversuche am Dienstag fehlen bislang die Impulse für eine nachhaltige Trendwende bei der ThyssenKrupp-Aktie. Anleger warten ab.