Nach wie vor steht die Entwicklung der Stahlsparte von ThyssenKrupp im Fokus der Politiker. In der vergangenen Woche hatten sowohl SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz als auch sein Parteikollege und Außenminister Sigmar Gabriel Alternativen zur geplanten Fusion mit Tata Steel gefordert. Die CDU hat dieses Vorgehen nun kritisiert.
Michael Fuchs, der Vize-Chef der Unions-Bundestagsfraktion, hat den Vorschlag einer nationalen Lösung der Stahlfrage als unrealistisch zurückgewiesen. „Die SPD macht den Arbeitnehmern etwas vor, wenn sie eine nationale Lösung ins Spiel bringt“, so Fuchs gegenüber dem Handelsblatt. Es seien zu viele Player auf dem deutschen Stahlmarkt, die alle unterschiedliche Interessen hätten.
Zudem gebe es nicht nur Stahlkonzerne, die Verluste schreiben. „Die SPD ist angesichts der niedrigen Umfragewerte von reiner Verzweiflung getrieben“, sagte Fuchs. Schulz und Gabriel hatten sich in der vergangenen Woche unabhängig voneinander für den deutschen Stahlmarkt eingesetzt. Sie befürchten einen massiven Verlust von Arbeitsplätzen, wenn ThyssenKrupp den Zusammenschluss mit dem indischen Wettbewerber Tata durchsetzt. Jürgen Großmann der Chef des Stahlkonglomerats Georgsmarienhütte soll deshalb die Möglichkeit einer Deutschen Stahl AG ausloten.
Aktie weiter attraktiv
ThyssenKrupp steht vor dem Umbau. Konzernchef Heinrich Hiesinger sucht nach wie vor nach der Königslösung. Egal, ob es die Tata-Fusion, eine nationale Stahllösung oder sogar eine Abspaltung der lukrativen Techniologiepsarten wird, steht die Aktie vor einer Neubewertung. Kurse über 30 Euro sollten dann möglich sein.