Die Aktie von ThyssenKrupp befindet sich weiter im freien Fall. Auch unter dem neuen Konzernchef Guido Kerkhoff ist aktuell keine Besserung in Sicht. Nach einer Gewinnwarnung geht der DAX-Titel am Freitag erneut auf Tauchstation. Ein neues 2-Jahres-Tief wird im frühen Handel markiert.
Für das laufende Geschäftsjahr 2017/18 rechnet ThyssenKrupp lediglich noch mit einem Überschuss von 100 Millionen Euro. Das Problem: Das Kartellverfahren wegen möglicher Absprachen bei Stahlpreisen entwickelt sich negativ, so dass nun Rückstellungen gebildet wurden. Hinzu kommen Risiken in der Komponentensparte und Probleme bei Stahl und Aufzügen. Die EBIT-Prognose wurde von 1,8 auf 1,6 Milliarden Euro zurückgenommen.
Die erneute Gewinnwarnung ist ein heftiger Rückschlag für den Konzern auf dem Weg zu einer höheren Profitabilität. Es zeigt sich, dass Kerkhoff noch mit vielen Altlasten und hausgemachten Problemen zu kämpfen hat. Auch der angestrebte Umbau benötigt weiterhin viel Zeit. Zumal die Umstrukturierung auch personell gerade noch auf Hochtouren läuft: So soll nun auch Andreas Schierenbeck, der Chef der Aufzugsparte, das Unternehmen verlassen.
Kein Neueinstieg
Die Risiken bei ThyssenKrupp sind aktuell zu hoch. Nach der Gewinnwarnung sollten Anleger nicht ins fallende Messer greifen. Es wird immer deutlich, wie tief die Probleme sitzen und dass sich diese sich nicht von heute auf morgen lösen lassen. Es gibt aktuell keinen Grund für einen kurzfristigen Neueinstieg bei der Aktie.