Der breite Abverkauf an den Börsen traf auch die Aktien von ThyssenKrupp und Rheinmetall zuletzt mit voller Wucht. Die beiden Mischkonzerne leiden vor allem unter ihren zyklischen Sparten wie dem Autozuliefergeschäft. Zumindest im Bereich Rüstung hat die Corona-Krise aber wohl nur geringe Auswirkungen. Gute Nachrichten kamen nun zudem von der Bundesregierung.
Wirtschaftsminister Peter Altmaier teilte dem Wirtschaftsausschuss des Bundestags laut der Deutschen Presse-Agentur in einem Schreiben mit, dass der Bundessicherheitsrat grünes Licht für zahlreiche Rüstungsexporte gegeben habe. So darf unter anderem ThyssenKrupp Marine Systems ein U-Boot an Ägypten und vier Kriegsschiffe an Israel liefern. Rheinmetall kann Munition und Zünder im Wert von 179 Millionen Euro nach Katar exportieren.
Vor allem die Lieferungen an Ägypten ist umstritten. Zum einen wegen der schwierigen Menschenrechtslage dort, zum anderen wegen der ägyptischen Beteiligung an der von Saudi-Arabien geführten Kriegskoalition im Jemen. Unter anderem wegen dieses Kriegs hatte die Bundesregierung einen Exportstopp für Rüstungsgüter nach Saudi-Arabien verhängt.
Die Großaufträge sind umstritten, für die angeschlagenen Konzerne ist die Genehmigung aber ein erfreuliches Zeichen. Anleger sollten dennoch differenzieren. ThyssenKrupp hat tiefgreifende Probleme und bleibt aktuell nur ein Zockerpapier. Rheinmetall dagegen ist attraktiv bewertet und die Aktie dürfte dank der stark laufenden Rüstungssparte zeitnah wieder deutlich höher notieren.