Am Montag führt die Aktie von ThyssenKrupp den DAX an. Laut einem Medienbericht will der Konzern zeitnah eine Lösung für das angeschlagene Stahlgeschäft finden. Favorisiert wird nach wie vor eine Fusion mit Tata. CEO Heinrich Hiesinger trifft sich deshalb in Kürze mit dem Chef des indischen Wettbewerbers.
Wie das Handelsblatt berichtet, will ThyssenKrupp noch im Juli eine Entscheidung über die Stahlsparte fällen. Der neue Tata-Chef Natarajan Chandrasekaran ist demnach – genau wie Hiesinger – fest entschlossen, den Deal durchzusetzen. Rund 500 Millionen Euro pro Jahr könnten dadurch eingespart werden. Im Notfall wäre ThyssenKrupp aber zu einem Zusammenschluss mit einem anderen Wettbewerber oder einem Börsengang bereit – lediglich ein Verbleib der Stahlsparte im Unternehmen ist für Hiesinger wohl keine Option.
An einem möglichen Fusionsunternehmen will der DAX-Konzern entgegen ursprünglicher Pläne dann unter 50 Prozent halten. Der Vorteil liegt auf der Hand: Das Stahlgeschäft würde dann nicht mehr in der Bilanz auftauchen. Durch einen Schuldentransfer könnte diese deutlich aufpoliert werden. Dadurch soll finanzieller Spielraum für die lukrativeren Industriesparten geschafft werden.
Wichtiger Schritt
Hiesinger hat mit der Trennung vom Stahl ein klares Ziel. Das ist auch richtig so. Das konjunktursensible und durch Überkapazitäten gebeutelte Geschäft belastet und kann angesichts des ohnehin niedrigen Eigenkapitals von 2,3 Milliarden Euro sogar die Existenz gefährden. Bei einer Abspaltung wäre dagegen eine Neubewertung der Aktie fällig. Kurse über 30 Euro sind dann möglich.