Kurz vor Börsenschluss hat ein Bericht über den möglichen Teilverkauf der Stahlsparte der Aktie von Thyssenkrupp am Donnerstag einen Kurssprung beschert. Der tschechische Milliardär Daniel Křetínský wird sich angeblich beteiligen und die Hälfte übernehmen. Es wäre ein Deal, der Sinn macht, sagt die US-Bank JPMorgan.
Thyssenkrupp wolle sein Stahlgeschäft in Europa vollkommen unabhängig von Kohlestrom machen, so Analyst Moses Ola. Křetínský wiederum ist der Chef und Großaktionär des Energiekonzerns EP Holding, der zu einem der führenden Händler von grünem Wasserstoff aufsteigen wolle. Mit den Quartalszahlen am 22. November könnte Thyssenkrupp Details zum strategischen Nutzen einer möglichen Transaktion bekannt geben. Ola sieht das Kursziel vorerst allerdings weiterhin lediglich bei 6,30 Euro, die Einstufung lautet „Neutral“.
Das Handelsblatt hatte am Donnerstag berichtet, dass Křetínský 50 Prozent des Stahls erwerben solle, Thyssenkrupp bleibe in gleicher Höhe beteiligt. Es würden bereits vertiefte Gespräche geführt.
Eine sinnvolle Lösung für die Stahlsparte wäre ein Befreiungsschlag. Noch sind zwar viele Fragen offen, außerdem sind Deals rund um den Stahl in der Vergangenheit bereits mehrfach gescheitert. Dennoch hat der Kurssprung auch das Chartbild bereits aufgehellt. Spielen Marktumfeld und Konjunktur mit, lässt die Bewertung noch deutlich mehr Luft nach oben. Der Sprung über 7,50 Euro wäre ein starkes Signal.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Thyssenkrupp.