Es hatte sich bereits angedeutet: Der Einstieg des berüchtigten Aktivisten Paul Singer mit seinem Hedgefonds Elliott bei ThyssenKrupp bedeutet ungemütliche Zeiten für das Management des DAX-Konzerns. Jetzt geht Singer tatsächlich schon kurz nach seinem Einstieg in die Offensive. Er fordert die Ablösung von Konzernchef Heinrich Hiesinger.
„Vorstandschef Heinrich Hiesinger stellt sich seit sieben Jahren nicht den wichtigen Herausforderungen“, so ein Elliott-Vertreter im Handelsblatt. „Wenn die deutsche Fußballnationalmannschaft so lange kein Spiel mehr gewonnen hätte, wäre dann noch der gleiche Trainer im Amt“, fragt er. Das Problem sei: Zu viele Leute in der Konzernzentrale würden Geld kosten und Entscheidungen behindern.
ThyssenKrupp konterte allerdings die Kritik. „Hiesinger hat den Konzern erfolgreich durch einen umfassenden Veränderungsprozess geführt“, so ein Sprecher. Er nahm auch Stellung zum Fußballvergleich von Elliott. „Damit hat er ganz schön viele Spiele gewonnen: Brasilien-Abenteuer beendet, neun Milliarden Euro Abschreibungen verkraftet, mehr als acht Milliarden Euro investiert und nebenbei das EBIT (…) versechsfacht.“
Aktie zieht an
Die Wahrheit liegt in der Mitte. Hiesinger treibt den Umbau voran. Er hat aber nach wie vor mit vielen Baustellen zu kämpfen. Durch den Einstieg von Elliott könnte hier nun Bewegung in die Sache kommen. Die Aktie zieht bereits an. Kommt es zu weiteren Abspaltungen, dürfte dies eine Neubewertung zu höheren Kursen nach sich ziehen. Anleger können darauf setzen.