Die Berg- und Talfahrt an den Börsen macht sich auch bei ThyssenKrupp bemerkbar. Trotz deutlicher Ausschläge in beide Richtungen kann sich der MDAX-Titel nach wie vor nicht nachhaltig von der 9,00-Euro-Marke lösen. Am Mittwoch beginnt einmal mehr ein neuer Versuch, nachdem Morgan Stanley das Kursziel angehoben hat.
Im Rohstoffsektor gebe es derzeit eine klare Trennlinie zwischen Unternehmen mit verschlechterten Voraussetzungen und solchen mit verbesserten Bedingungen, so Analyst Alain Gabriel in einer Branchenstudie. Die Lage für Eisenerz und Kupfer habe sich eingetrübt. Bei Aluminium, Kohle und Edelstahl gebe es in Zeiten gestörter Lieferketten aber Profiteure. Das Kursziel für ThyssenKrupp hat er von 9,40 auf 9,80 Euro nach oben geschraubt. Er macht dieses nun an seinen Erwartungen für 2021 fest und aktualisierte in seinem Modell seine Prognosen für die Rohstoffpreise.
Mehrere Prognoseanhebungen bei den Wettbewerbern Salzgitter sowie Klöckner & Co haben zuletzt bereits gezeigt, dass die deutschen Stahlkonzerne von der Entwicklung profitieren. Das dürfte sich auch im Zahlenwerk von ThyssenKrupp widerspiegeln. Das Konglomerat hat allerdings trotz des Umbaus nach wie vor mit zahlreichen anderen Baustellen zu kämpfen. Wichtig ist vor allem, dass der Barmittelabfluss gestoppt werden kann. Ob dies gelingt, dürften allerdings erst die Zahlen am 18. November zeigen.
ThyssenKrupp hat nach wie vor einen weiten Weg vor sich, um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen. Vor den Zahlen drängt sich ein Einstieg nicht auf.