Die Zahlen von Thyssenkrupp kamen in der vergangenen Woche am Markt gut an. Vor allem der starke Cashflow und die leicht angehobene EBIT-Prognose konnten überzeugen. Doch der nachhaltige Sprung über 7,00 Euro ist bislang nicht gelungen. Inzwischen haben sich auch die ersten Analysten zu Wort gemeldet.
JPMorgan-Analyst Moses Ola hat seine Schätzungen für das bereinigte operative Ergebnis des Industriekonzerns gesenkt. Vor allem im europäischen Stahlgeschäft rechnet er mit niedrigeren Gewinnen als bislang. Entsprechend senkte er auch sein Kursziel von 6,70 auf 6,30 Euro. Die Einstufung lautet weiterhin „Neutral“.
Tom Zhang von Barclays sprach derweil von soliden Zahlen und erhöhte seine Ergebnisprognose für 2024. Er hob deshalb auch sein Kursziel von 6,00 auf 7,00 Euro an, beließ die Einstufung aber auf „Underweight“.
Deutlich bullisher als seine Kollegen ist Christian Obst von der Baader Bank. Er sieht den fairen Wert der Aktie weiterhin bei 16 Euro und rät entsprechend „Buy“. Auf dem aktuellen Niveau hält er damit sogar mehr als eine Verdopplung für realistisch. Thyssenkrupp habe ein solides Jahresviertel mit einigen positiven Aspekten hinter sich, lobte er. Zudem sei die Bilanz mit einer Nettoliquidität von 3,2 Milliarden Euro hinter sich.
Die Zahlen von Thyssenkrupp waren solide, das spiegelt sich auch in den Analystenstimmen wider. Doch für einen nachhaltigen Befreiungsschlag hat dies noch immer nicht gereicht. Nach wie vor belasten die Sorgen um die Konjunktur und vor allem die möglichen Folgen für die zyklische Stahlsparte. Doch der erfolgreiche Börsengang der Tochter Thyssenkrupp Nucera hat gezeigt, dass es viele Werte im Konzern gibt, die in der aktuellen Bewertung noch nicht aufgezeigt werden. Das Chance-Risiko-Verhältnis ist deshalb weiterhin gut, Anleger setzen auf steigende Kurse.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Thyssenkrupp.