Die schwache Stimmung am Gesamtmarkt hatte Ende vergangener Woche auch die Aktie von ThyssenKrupp unter Druck gesetzt. Knapp oberhalb der 11-Euro-Marke hat sich der MDAX-Titel inzwischen aber stabilisiert. Dennoch fragen sich Anleger, ob die Erholungsrallye auf dem aktuellen Niveau noch weitergehen kann.
Mehr als verdreifacht hatte sich die ThyssenKrupp-Aktie seit den Tiefs im Herbst. Ausgelöst wurde die Rallye durch steigende Stahlpreise, die Hoffnung auf einen globalen Konjunkturaufschwung sowie die neue Wasserstoff-Fantasie durch die Tochter Uhde Chlorine Engineers.
Nachdem der Verkauf des Stahls an Liberty Steel inzwischen gescheitert ist, wäre eine positive operative Entwicklung in dieser Sparte noch wichtiger. Aufgrund der begrenzten finanziellen Mittel sind die möglichen Investitionen, die sowohl in den Stahl als auch in das Wasserstoff-Geschäft nötig sind, begrenzt. Könnte sich der Stahl teilweise selbst finanzieren, wäre dieses Problem gelöst – und die Rallye der Aktie weitergehen.
Die Angst vor steigenden Zinsen, die den Gesamtmarkt belastet hat, war hauptverantwortlich für den Rücksetzer bei ThyssenKrupp. Längere Verwerfungen am Aktienmarkt erwartet DER AKTIONÄR aktuell aber nicht. Auch bei ThyssenKrupp sollten Anleger deshalb die Ruhe bewahren und ihre Gewinne laufen lassen.