Mit seiner schwachen Bilanz sind die Risiken durch die Corona-Krise für ThyssenKrupp besonders hoch. Doch zumindest der 17 Milliarden Euro schwere Verkauf der Aufzugssparte kommt nicht ins Wanken. ThyssenKrupp hat sich rechtlich abgesichert. Zudem hat die beteiligte RAG-Stiftung ihre Kaufabsichten nun noch einmal untermauert.
„Das Wachstum der Metropolen ist ein Megatrend, den auch Corona nicht umkehren wird, und davon profitieren Aufzughersteller“, so Stiftungs-Chef Bernd Tönjes zur Rheinischen Post. Zudem habe sich das Servicegeschäft, in dem ein großer Teil der Umsätze erzielt wird, schon in der großen Finanzkrise 2008 „als stabil erwiesen“.
Die RAG-Stiftung hatte sich als Partner bei den Finanzinvestoren Advent und Cinven eingekauft. Selbst eine Erhöhung der Anteile will Tönjes künftig nicht ausschließen. „Sollten Advent und Cinven in ein paar Jahren aussteigen wollen, können wir unseren Anteil ausbauen“, sagte er. „Wir können aber auch einen Eigentümerwechsel mitmachen. Klar ist: Wir haben nicht das Portemonnaie, um die Mehrheit zu erwerben.“
Die Zukunft der lukrativen Aufzugssparte liegt nicht mehr in der Hand von ThyssenKrupp. Das Geld wird aber dringend benötigt, um die Bilanz zu stärken und wichtige Investitionen durchzuführen. Ob es dem Management dann gelingt, den Turnaround erfolgreich umzusetzen, erscheint allerdings weiter fraglich. Anleger bleiben deshalb an der Seitenlinie.