Die Aktie des Stahl- und Industriekonzerns Thyssenkrupp zählt am Montag zu den Top-Werten im MDAX. Berichte über Pläne für einen möglichen Börsengang seines Geschäfts mit Wasserstoff-Elektrolyseuren beflügeln den Kurs. Alsbald könnten trading-orientierte Anleger auf den "Wasserstoffzug" aufspringen.
Die Essener prüften einen Börsengang des Gemeinschaftsunternehmens Uhde Chlorine Engineers im ersten Quartal 2022, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen. Dabei könnte das Geschäft mit bis zu fünf Milliarden Euro bewertet werden. Noch sei keine Entscheidung über den endgültigen Zeitpunkt oder die Größe eines möglichen IPOs gefallen, hieß es. Thyssenkrupp wollte dies gegenüber Bloomberg nicht kommentieren.
Uhde Chlorine Engineers wurde im April 2015 als Joint Venture mit der italienischen Industrie De Nora gegründet. Seit dem Frühjahr prüft der MDAX-Konzern zusammen mit Citigroup verschiedene Optionen für das Geschäft. Vorstandschefin Martina Merz hatte dabei neben einem möglichen Börsengang die Option einer Fusion mit einer sogenannten Zweckgesellschaft (SPAC) ins Spiel gebracht. Thyssenkrupp präsentiert am Donnerstag die Ergebnisse für das abgelaufene Geschäftsjahr 2020/21 (per Ende September) vor und könnte möglicherweise mehr Details dazu liefern.
Aus technischer Sicht steht Thyssenkrupp kurz vor dem massiven Widerstand bei 9,50 Euro. Knapp darüber, bei 9,67 Euro, verläuft die wichtige 200-Tage-Linie. Sollten beide Hürden gemeistert werden, dürfte die Aktie zeitnah das Verlaufshoch bei 10,20 Euro ansteuern. Anschließend wäre der Weg frei bis zum 52-Wochen-Hoch bei 12 Euro.
Thyssenkrupp ist keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR. Sollten aber die Wasserstoffpläne konkret werden, muss die Aktie neu bewertet werden. Risikofreudige Anleger stellen bei 9,25 Euro einen Fuß in die Tür.
(mit Material von dpa-AFX)