Im freundlichen Marktumfeld trägt die ThyssenKrupp-Aktie am Montag die rote Laterne im DAX. Noch in dieser Woche dürfte zudem bekannt gegeben werden, dass der Industriekonzern seinen Platz im DAX räumen muss. Entscheidend bleibt, wie es im Handelskrieg weitergeht – eine Rezession würde die zyklische Stahlbranche schwer treffen.
Bereits seit Monaten leiden die Stahlhersteller wie ThyssenKrupp oder auch Salzgitter unter der mangelnden Nachfrage der Autobranche und der Maschinenbauer. Im September sollen nun neue Handelsgespräche zwischen den USA und China geführt werden – kommt es zu Einigung, könnte das ein Befreiungsschlag werden. Für ThyssenKrupp wäre das besonders wichtig, denn im Gegensatz zu früheren Plänen soll Stahl jetzt doch Kerngeschäft des Konzerns bleiben.
Zu dieser neuen Strategie würde auch eine Übernahme von Klöckner & Co passen, so Analyst Sven Diermeier von Independent Research. Doch zuvor müsse die Aufzugsparte (teil-)verkauft oder an die Börse gebracht werden. Da die Konjunkturrisiken zudem hoch blieben, lautet seine Einstufung weiterhin „Halten“. Das Ziel hob der Experte leicht von 11,20 auf 11,50 Euro an.
Die Erholung der ThyssenKrupp-Aktie gerät am Montag zwar etwas ins Stocken, doch zumindest konnte sich der Titel von den jüngsten Tiefs lösen. Die Risiken bleiben zwar hoch, doch die günstige Bewertung verspricht auch Chancen. Gelingen erste Fortschritte beim Umbau, sind höhere Kurse drin. Mutige Anleger bleiben dabei.