Der tiefgreifende Umbau von ThyssenKrupp läuft weiter auf Hochtouren. Am Freitag wurde bekannt, dass die Stahlsparte verselbstständigt werden soll, nachdem die Gespräche über einen Verkauf an Liberty Steel zuletzt gescheitert waren. Rückenwind gibt es dafür nun von Seiten der IG Metall.
„Für die Arbeitnehmerseite ist die Weiterentwicklung des Stahls aus eigener Kraft mit der Option das Stahlgeschäft zu verselbstständigen die richtige Entscheidung“, sagte IG-Metall-Hauptkassierer Jürgen Kerner. Die Stahlstrategie 20-30, die Umsetzung der vereinbarten Investitionen und die derzeitigen Verhandlungen zu Schließung der Corona-Lücke seien eine gute Grundlage für eine eigenständige Stahl-Strategie.
„Ohne eine deutliche Unterstützung von staatlicher Seite wird der Umstieg auf ‘grünen Stahl‘ aber nicht gelingen“, stellte Kerner, der bei ThyssenKrupp auch Vize-Aufsichtsratschef ist, klar. Zudem dürfte die Zukunft des Konglomerats auch ohne den Stahl nicht aus den Augen verloren werden. „In allen Geschäften stehen aktuell Kostensenkungen und Personalabbau im Mittelpunkt. Für die Arbeitnehmerseite ist klar, dass allein mit diesen Maßnahmen die Zukunft nicht gestaltet werden kann.“
ThyssenKrupp steht weiter vor schwierigen Wochen. Es ist viel zu tun und noch bleibt unklar, ob die Trendwende nachhaltig gelingt. Doch der Konzern ist auf dem richtigen Weg. Die Erholung an der Börse könnte deshalb noch weitergehen. Spekulative Anleger bleiben dabei.