Nach dem deutlichen Anstieg der letzten Wochen konsolidiert die Aktie von ThyssenKrupp aktuell knapp unterhalb der 27-Euro-Marke. Einen Rückschlag gab es jetzt beim Anlagenbau. Die deutsche Bundesregierung hat den U-Boot-Deal mit Israel vorerst verschoben. Zudem rückt die Aufzugsparte in den Fokus.
In einer internen Untersuchung hat ThyssenKrupp zwar keine Hinweise auf Korruption bei den Israel-Deals gefunden. Die israelischen Behörden ermitteln wegen des milliardenschweren Rüstungsauftrags aber nach wie vor. Zwei Milliarden Dollar beträgt der Auftragswert des Vertrags zur Lieferung von drei U-Booten und einer im Jahr zuvor getroffenen Vereinbarung über vier Korvetten für Israel. Nun hat der Bund das Projekt durch eine Klausel auf ein unbestimmtes Datum verschoben – vermutlich, um die Folgen der Korrupionsaffäre abzuwarten.
In den Fokus rückt auch wieder der Aufzugbau. Die Sparte gilt als sehr lukrativ und als Perle des Konzerns. Mit den Margen der großen Wettbewerber wie Otis oder Schindler kann ThyssenKrupp aber nicht Schritt halten. In einem ersten Schritt will der Konzern nun in einem Werk in Deutschland Personalkosten einsparen, um wieder effektiver zu werden. In der Zukunft soll dann vor allem der „Multi“ das Geschäft ankurbeln – so wird der seillose Turbolift mit Magnetfeldern bezeichnet.
Aktie vor Neubewertung
Die Vorkommnisse zeigen: ThyssenKrupp bietet weit mehr als nur Stahl. Die Abspaltung des Sorgenkinds steht aber weiter im Fokus. Eine mögliche Tata-Fusion würde eine Neubewertung rechtfertigen und könnte eine Sommer-Rallye bei der Aktie einleiten. Die Verschiebung des Milliardenauftrags rückt deshalb in den Hintergrund. Welche Aktien ebenfalls aussichtsreich in die heißeste Zeit des Jahres gehen, erfahren sie in der Titelstory des AKTIONÄR, die sie bequem ab 22:00 Uhr hier downloaden können.