Für ThyssenKrupp kam die Corona-Pandemie zur Unzeit. Der Konzern steckte bereits vorher in einer tiefen Krise und kämpfte wegen der schwachen Bilanz sowie zahlreicher Probleme in praktisch allen Sparten ums Überleben. Dass ThyssenKrupp überhaupt wieder finanziellen Spielraum hat, ist dem Verkauf der lukrativen Aufzüge zu verdanken. Nun meldet der Konzern Vollzug.
Am Freitag teilte ThyssenKrupp mit, dass der Verkauf der Elevator-Tochter für 17,2 Milliarden Euro an ein Investorenkonsortium abgeschlossen sei. „Die Trennung vom Aufzugsgeschäft mit seinen über 50.000 Mitarbeitenden war eine schwierige Entscheidung, die niemandem leichtgefallen ist“, so Konzernchefin Martina Merz laut Mitteilung. Der Verkauf sei aber „unabdingbar“.
Mit dem dringend benötigten Geld in der Kasse will ThyssenKrupp Schulden abbauen, Pensionsverpflichtungen decken und den Umbau des Konzerns vorantreiben. Durch die Corona-Pandemie bleibt dafür aber weniger übrig als erhofft, zu schnell rinnt dem Konzern das Geld derzeit durch die Hände. Bis zu drei Millionen Euro Cash pro Tag soll ThyssenKrupp derzeit verbrennen, hieß es zuletzt im Spiegel.
Der Verkauf der Aufzüge ist schmerzhaft, die Gewinnperle des Konzerns ist damit weg. Doch ThyssenKrupp braucht das Geld, um überleben zu können. Die hausgemachten Probleme bleiben aber, weitere Erfolge beim Umbau sind unabdingbar. Anleger gehen das Risiko weiter nicht ein und bleiben an der Seitenlinie.