Viele Unternehmen haben Anfang August ihre Zahlen bereits präsentiert. Doch ein Ende der Berichtssaison ist deshalb noch nicht in Sicht. In Deutschland sind auch noch einige DAX-Unternehmen an der Reihe. Unter anderem gewährt der Traditionskonzern ThyssenKrupp nach der Gewinnwarnung Einblick in die Bücher – es könnte das letzte Mal in der jetzigen Unternehmenszusammensetzung sein.
Alles ist möglich
Aufgrund des Umbaus stehen die Zahlen bei ThyssenKrupp weniger im Fokus als bei anderen Konzernen. Nach der Prognosensenkung wird es dennoch spannend, zu sehen, wie sich die einzelnen Sparten entwickelt haben. Hintergrund: Bei einer möglichen Zerschlagung müssten alle Bereiche anhand ihrer derzeitigen operativen Entwicklung bewertet werden.
Allerdings sind die Fronten bei ThyssenKrupp seit den Rücktritten von Konzernchef Heinrich Hiesinger und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Ulrich Lehner verhärtet. Das Problem: Es treffen viele Interessengruppen aufeinander. Einerseits fordern die aktivistischen Investoren Cevian und Elliott, dass der Umbau des Konzerns schneller und umgreifender ausfällt als bislang. Andererseits wollen die Arbeitnehmer und die deutsche Politik ganz im Sinne von Hiesinger und Lehner eine Zerschlagung verhindern, vor allem auch, um keine Arbeitsplätze zu gefährden. Hinzu kommt die Krupp-Stiftung, die eigentlich ebenfalls für die Einheit des Konzerns sorgen soll, deren aktuelle Motive aufgrund des jüngsten Handelns aber unklar erscheinen. Der Ausgang ist völlig offen.