Die Verschnaufpause bei ThyssenKrupp scheint vorbei. Nach dem spektakulären Wochenbeginn mit neuen IPO-Gerüchten um die Stahlsparte und der Ankündigung eines Wasserstoff-Projekts in Kanada hatte die Aktie nach dem kurzen Sprung über die 10-Euro-Marke etwas Luft geholt. Mit einer Kaufempfehlung der Citigroup im Rücken legt die Aktie am Donnerstag nun aber wieder deutlich zu.
Ursache für die bullishe Studie ist das Stahlgeschäft. Analyst Ephrem Ravi rechnet angesichts steigender Versandmengen und höherer Preise mit einem deutlicheren Gewinnanstieg bei Karbonstahl als bei Edelstahl. ThyssenKrupp und Salzgitter, die besonders auf Karbonstahl ausgerichtet sind, dürften ihre operativen Verluste deshalb deutlich verringern. Das Kursziel für ThyssenKrupp schraubte der Experte vor den Quartalszahlen deshalb massiv von 9,00 auf 13,50 Euro nach oben, die Einstufung lautet weiter „Buy“.
Es geht langsam wieder aufwärts in der Stahlbranche. Kommt es zur erwarteten Konjunkturerholung, könnten die hohen Verluste in dem zyklischen Geschäft Geschichte sein. Dennoch muss ThyssenKrupp eine Lösung für die Sparte finden, zumal angesichts der ambitionierten Klimaziele hohe Investitionen in die Produktion von klimaneutralem Stahl anstehen. Ein Spin-off könnte die überraschende Lösung sein.
Bei ThyssenKrupp tut sich was. Doch der Weg ist noch weit. Anleger sollten sich des weiterhin hohen Risikos deshalb bewusst sein, nur Spekulative greifen beim MDAX-Konzern zu.