Im Rahmen der Führungskrise bei ThyssenKrupp wurden zuletzt auch Bedenken laut, dass die Stahlfusion mit Tata Steel scheitern könnte. Doch Interimschef Guido Kerkhoff hat die Zweifel nun beiseite gewischt. Er treibt den Zusammenschluss zur neuen Nummer 2 auf dem europäischen Stahlmarkt konsequent voran.
„Wir setzen das Joint Venture mit Tata Steel mit voller Kraft weiter um“, so Kerkhoff gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Er hatte die Fusion als langjähriger Finanzchef mit dem ehemaligen Konzernchef Heinrich Hiesinger einst vorangetrieben. Zuletzt wurde allerdings Kritik an dem Deal laut: Die aufstrebende Stahlsparte von ThyssenKrupp sei dabei unter Wert verkauft worden.
Neues gibt es auch von Großaktionär Elliott. „Wir wollen nicht, dass ThyssenKrupp zerschlagen wird. Damit würde man Wertpotenzial des Konzerns verschenken“, sagte Elliott-Manager Franck Tuil dem Manager Magazin. Der aktivistische Investor sei demnach gegen einen schnellen Verkauf des Aufzugsgeschäfts. Dieses soll zunächst durch Zukäufe aufgehübscht und dann mit dem finnischen Wettbewerber Kone fusioniert werden. Am Fusionsunternehmen könnte ThyssenKrupp dann langfristig beteiligt bleiben.
Führungskrise abwarten
Die Stahlfusion macht Sinn, auch für die Aufzugssparte könnte eine wertsteigernde Lösung gefunden werden. Eine Neubewertung von ThyssenKrupp wäre dann vonnöten. Solange die Führungsposten allerdings weiterhin unbesetzt sind, fehlt das Vertrauen der Anleger. Neueinsteiger lassen deshalb die Finger von der Aktie. Wer investiert ist, beachtet den Stopp bei 18,00 Euro.