Die Aktie von Thyssenkrupp zählt am Mittwoch zu den schwächeren Werten im DAX. Vor der Hauptversammlung am kommenden Freitag, dem 19. Januar, gerät der Konzern zunehmend unter Druck durch die Aktionäre. Nach dem aktivistischen Investor Cevian fordert nun auch Union Investment einen weitreichenden Konzernumbau.
„Mit der Stahlfusion ist es nicht getan, der Konzernumbau muss weitergehen“, so Ingo Speich, Fondsmanager von Union Investment, zur Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Der geplante Zusammenschluss mit dem indischen Wettbewerber Tata sei demnach ein erster Schritt, „aber es sollten weitere folgen“. Als Konglomerat sei ThyssenKrupp ein Gemischtwarenladen, mit dem viele Investoren wenig anfangen könnten.
Sowohl der Bau von U-Booten als auch der Werkstoffhandel und der Anlagenbau seien laut Speich zu hinterfragen. Bei einem anderen Konzern könnten die Bereiche demnach besser aufgehoben sein. „In dieser Diskussion sollte es keine Tabus geben“, sagte Speich. Um zu überleben, müsse nicht nur die Dividendenfähigkeit, sondern auch die Aufstellung des Konzerns hinterfragt werden. In die gleiche Kerbe hatte zuletzt bereits der Großaktionär Cevian geschlagen, der ebenfalls weitere Abspaltungen nach dem Stahl gefordert hatte.
Spannende Bewertung
ThyssenKrupp wird an der Börse mit einem deutlichen Konglomeratsabschlag gehandelt. Der Druck der Großaktionäre ist deshalb nachvollziehbar. Bei einer Zerschlagung wären wohl deutlich höhere Kurse möglich. Dank der Technologiesparten stimmt die Aussicht für die Zukunft aber ohnehin. DER AKTIONÄR hat sich noch einmal intensiv mit Bewertung und operativem Geschäft des Konzerns beschäftigt. Die ausführliche Story zu ThyssenKrupp können Sie in der neuen Ausgabe 04/18 bequem ab Mittwoch, 22:00 Uhr, hier herunterladen.