Am Freitag zählt die Aktie von ThyssenKrupp zu den stärkeren Werten im DAX. Der Industriekonzern profitiert von erneuten Berichten über eine mögliche Stahlfusion. Die Gerüchte haben den Titel bereits über die 20-Euro-Marke getrieben. Nun könnte es mehr Interessenten geben als bisher gedacht.
Zuletzt war vor allem ein Zusammenschluss mit Teilen des indischen Konzerns Tata Steel im Gespräch gewesen. Nun hat das Handelsblatt berichtet, dass ThyssenKrupp weitere Optionen auslotet. Neben Tata gibt es demnach auch Gespräche mit Salzgitter und ArcelorMittal.
In Zukunft will ThyssenKrupp weniger als 50 Prozent an der fusionierten Stahlsparte halten. Der Konzern will sich aber dennoch langfristig am neuen Gemeinschaftskonzern beteiligen, um die Restrukturierung des angeschlagenen Stahlgeschäfts federführend zu begleiten. Eine Abspaltung ist derzeit hingegen kein Thema.
Was ist wahrscheinlich?
Noch ist völlig offen, welche der drei Varianten Thyssen-Chef Heinrich Hiesinger wählt. Bei Salzgitter sperrt sich Vorstandschef Heinz Jörg Fuhrmann noch gegen die Überlegung einer Fusion. Ob er bei dieser Haltung bleibt ist aber fraglich, da eine Kombination der deutschen Rivalen nach Ansicht von Experten sinnvoll wäre. Bei einer Fusion mit Tata trüben vor allem die Problemsparten – das britische Tata-Geschäft und die brasilianische Stahlhütte von Thyssen – die Aussichten. Ein Zusammenschluss mit dem Weltmarktführer ArcelorMittal wiederum könnte an Kartellbedenken scheitern.
Aktuelle Einschätzung
Bislang ist trotz intensiven Austauschs noch keine Entscheidung gefallen. Die Gerüchteküche brodelt also weiter. Die Rallye der vergangenen Wochen ist bereits beeindruckend. Nach dem Sprung über die 20-Euro-Marke wäre der Weg nach oben nun frei. Eine aktuelle fundmentale Einschätzung zu ThyssenKrupp gibt es in der jüngsten Ausgabe des AKTIONÄR, die hier bequem heruntergeladen werden kann.