Nach dem heftigen Rücksetzer im Anschluss an die Zahlen am Mittwoch trägt die Aktie von Thyssenkrupp auch am heutigen Donnerstag die rote Laterne im MDAX. Knapp drei Prozent verliert die Aktie und fällt damit auf den tiefsten Stand seit November 2022. Die Analysten haben angesichts der enttäuschenden Zahlen nun reihenweise ihre Ziele angepasst.
So hat JPMorgan das Kursziel für Thyssenkrupp von 6,00 auf 4,90 Euro gesenkt und die Einstufung auf „Neutral“ belassen. Der Abverkauf am Markt zeige, dass das Vertrauen gesunken ist, dass Thyssenkrupp die eigenen Ziele für das Geschäftsjahr 2023/24 erreichen kann, so Analyst Moses Ola.
Deutlich skeptischer geworden ist auch Dirk Schlamp von der DZ Bank. Die erneuten Abschreibungen und revidierten Prognosen seien ein Rückschlag gewesen. Zudem verzögere sich ein Verkauf oder Teilverkauf der Stahlsparte weiterhin, der Erfolg bleibe unsicher. Optimistischer ist Schlamp, was eine Lösung für die Marinesparte angeht, wo der Bund einsteigen dürfte. Erst Fortschritte bei der Portfolio-Optimierung könnten der Aktie wieder Rückenwind verleihen. Das Kursziel senkte der Experte deutlich von 7,50 auf 5,30 Euro, die Einstufung lautet „Halten“.
Etwas optimistischer ist Barclays-Mann Tom Zhang, der den fairen Wert der Aktie weiter bei 7,00 Euro sieht. Seiner Meinung nach hätten die Ergebnisse insgesamt den Erwartungen entsprochen. Allerdings räumt auch Zhang ein, dass die Abschreibungen beim Stahl Fragen aufwerfen. Zudem seien die Pensionsverpflichtungen gestiegen. Diese beiden Faktoren blieben auch die größten Hindernisse beim Verkauf der Sparte.
Die Analysten reagieren wie erwartet mit niedrigeren Erwartungen auf die schwachen Zahlen. Thyssenkrupp bekommt die Probleme nach wie vor nicht nachhaltig in den Griff. Das Chartbild hat sich massiv eingetrübt. Anleger bleiben derzeit an der Seitenlinie.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Thyssenkrupp.