Die Euphorie nach dem radikalen Kurswechsel ist bei ThyssenKrupp wieder verflogen. Am Montag hat die Aktie des Industriekonzerns ein neues Mehrjahrestief erreicht. Doch noch hält die Unterstützung im Bereich der 11-Euro-Marke. Die Entwicklung zeigt aber, dass nun endlich Taten folgen müssen, um die Anleger nachhaltig von einer Trendwende überzeugen zu können.
Bis auf 11,03 Euro fiel der Kurs von ThyssenKrupp am Montag. In diesem Bereich scheint aber erneut ein Boden gefunden zu werden. Vom Tief erholte sich der DAX-Titel schnell wieder und legte rund fünf Prozent zu. Anleger scheinen eine Marktkapitalisierung von lediglich noch rund sieben Milliarden Euro als Mindestwert des Konglomerats anzuerkennen.
ThyssenKrupp muss liefern
Da alleine die Aufzugsparte, die eigenständig an die Börse gehen soll, etwa das Doppelte wert sein dürfte, ist das Rückschlagrisiko auf dem aktuellen Niveau tatsächlich gering. Um den Börsenwert wieder zu steigern, muss Konzernchef Guido Kerkhoff den Worten nun aber endlich Taten folgen lassen. Trotz aller Ankündigungen hat sich in der jüngeren Vergangenheit bei ThyssenKrupp wenig verändert – die Probleme bleiben die gleichen.
Die Aufzugsparte als bisherige Konzernperle muss nun schnell an die Börse gebracht werden. Nur dann ist ausreichend Geld vorhanden, um die anderen Bereich wieder auf Augenhöhe mit den Wettbewerbern zu bringen. Weitere Partnerschaften könnten dazu ein guter Weg sein, doch auch hier müssen zeitnah Entscheidungen fallen – denn die Zeit läuft gegen ThyssenKrupp. Das zeigt alleine ein Blick auf den Aktienkurs.
Für Mutige
Das Potenzial ist bei ThyssenKrupp da. Doch die Probleme sind nach wie vor weitreichend. Aufgrund der niedrigen Bewertung können Mutige allerdings eine Spekulation wagen. Das Kauflimit des AKTIONÄR bei 11,20 Euro ist inzwischen aufgegangen. Anleger sollten allerdings im Hinterkopf behalten, dass aufgrund der Altlasten immer wieder Rückschläge drohen.