Nach dem kräftigen Rücksetzer zu Wochenbeginn zieht die Aktie von Thyssenkrupp am Mittwoch wieder an. Berichte über einen möglichen Einstieg eines Konzerns aus den Vereinigten Arabischen Emiraten treibt den MDAX-Titel rund vier Prozent nach oben. Angesichts des überraschenden Chefwechsels kommen die Gerüchte zur richtigen Zeit.
Der staatlich unterstützte Stahlkonzern Emirates Steel Arkan aus Abu Dhabi zeichne sich als der ernsthafteste Anwärter auf eine Beteiligung an der Stahlsparte von Thyssenkrupp ab und könnte in den kommenden Monaten ein formelles Angebot abgeben, schrieb die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Personen, die nicht genannt werden möchten. Eine Option, die diskutiert werde, sehe vor, dass Emirates Steel Arkan eine Minderheitsbeteiligung an Thyssenkrupp Steel als Teil einer Geschäftspartnerschaft übernimmt.
Ein Händler wertete die Nachricht als alles in allem positiv. In den letzten Tagen sei bereits zu lesen gewesen, dass es Interesse am Stahlgeschäft von Thyssenkrupp gebe. Dies scheine den jüngst aufgekommenen Befürchtungen zu widersprechen, dass sich die Umstrukturierung des Unternehmens durch den anstehenden Wechsel der Konzernspitze verzögern könnte.
Denn trotz der Stahl-Gerüchte gilt: Mit dem Chefwechsel droht erneut Zeit verloren zu gehen. Der neue starke Mann wird sich wohl erstmal selbst ein Bild machen – kurzfristige Kurstreiber wie mögliche Börsengängen sind mit großen Fragezeichen zu versehen.
Die Lage bei Thyssenkrupp bleibt turbulent. Durch die personellen Veränderungen ergeben sich viele offene Fragen, die Zukunft der einzelnen Sparten scheint offener denn je. Der Einstieg eines Investors beim Stahl dürfte aber am Markt gut ankommen. Nach dem Kurssturz zu Wochenbeginn hat sich die Situation zumindest etwas beruhigt. Dennoch gilt weiterhin: Neueinsteiger warten vorerst ab. Wer investiert ist, beachtet den Stopp bei 5,90 Euro.
Mit Material von dpa-AFX
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Thyssenkrupp.