Die ThyssenKrupp-Aktie nähert sich seit Tagen wieder dem Mehrjahrestief bei 11,03 Euro an. Während die Euphorie um einen möglichen Verkauf der Aufzugsparte inzwischen verflogen ist, belasten vor allem die Sorgen um die Konjunktur. Ein Einbruch würde wieder einmal vor allem die zyklische Stahlsparte treffen.
Die drastische Gewinnwarnung von BASF am Montag hat an der Börse die Sorgen um die Konjunkturentwicklung wieder aufkochen lassen. Die Folge: Die Stahlaktien gaben europaweit deutlich nach. Sowohl ThyssenKrupp als auch Salzgitter, ArcelorMittal und Klöckner & Co setzten die Talfahrt der vergangenen Monate fort.
Ioannis Masvoulas von Macquarie bleibt zudem skeptisch. Er glaubt zwar, dass die Stahlpreise ihren Tiefpunkt erreich haben und in den kommenden Monaten wieder anziehen werden. Anleger sollten aber dennoch sehr selektiv vorgehen.
Keine einfache Lösung in Sicht
Das Stahlgeschäft ist sehr zyklisch. Handelsstreit, Konjunktursorgen und die Billigimporte in die EU machen den Konzernen zudem das Leben schwer. Nach dem Scheitern der Tata-Fusion muss ThyssenKrupp nun aber auch künftig diese Probleme meistern. Angesichts der zahlreichen Herausforderungen ist es nicht verwunderlich, dass bei vielen Anlegern weiterhin Skepsis gegenüber ThyssenKrupp herrscht.
Allerdings ist die Bewertung inzwischen derart niedrig, dass sich für Mutige eine spannende Situation ergibt. Alleine die Aufzugsparte ist deutlich mehr wert als das gesamte Konglomerat, das derzeit auf einen Börsenwert von lediglich noch acht Milliarden Euro kommt. Das Chance-Risiko-Verhältnis ist entsprechend gut.