Schwache Zahlen und ein desaströser Ausblick brocken der ThyssenKrupp-Aktie am Donnerstag einen Verlust von mehr als 15 Prozent ein. Die Erholung der vergangenen Tage ist damit auf einen Schlag zunichte gemacht worden. Vor allem die Stahlverluste schreibt horrende Verluste, schnelle Besserung ist nicht in Sicht.
ThyssenKrupp rechnet alleine für die Stahlsparte im Gesamtjahr mit einem Verlust von rund einer Milliarde Euro. Alleine im dritten Quartal stand hier ein negatives EBIT von 344 Millionen Euro zu Buche. Der Konzern bekommt laut Finanzvorstand Klaus Keysberg zu spüren, dass die Abhängigkeit von der Autoindustrie noch größer ist als bei den Wettbewerbern. Er räumte zudem ein, dass man zu spät mit der Sanierung angefangen habe und den anderen Stahlherstellern bei der Wettbewerbsfähigkeit hinterherhinke.
Offen bleibt nach wie vor, ob ThyssenKrupp die Trendwende alleine oder mit einem Partner schaffen will. Laut Konzernchefin Martina Merz gibt es keine Denkverbote – eine Fusion aber auch ein Komplettverkauf seien denkbar. Klar ist: Eine Lösung muss schnell her: Denn bei einem negativen Cash-Flow von 760 Millionen Euro alleine im dritten Quartal sind die 17 Milliarden Euro aus dem Verkauf der Aufzugssparte ansonsten schnell verbrannt.
Der Konzernumbau, die Tilgung der Schulden und die Deckung der Pensionsverpflichtungen erfordern viel Geld. ThyssenKrupp ist aber auch dringend auf Investitionen angewiesen, um konkurrenzfähig zu bleiben. DER AKTIONÄR hatte zuletzt von einem Einstieg abgeraten. Dabei bleibt es auch nach dem sehr schwachen Ausblick.