Der Verkauf der Aufzugssparte für 17 Milliarden Euro an Finanzinvestoren galt bei ThyssenKrupp als Hoffnungsschimmer. Doch die Panik rund um das Coronavirus überstrahlt derzeit alles. Mit zyklischen Sparten wie dem Stahl- oder dem Komponentengeschäft leidet auch ThyssenKrupp unter den Verwerfungen. Die Aktie fällt am Montag auf ein neues Rekordtief.
Im frühen Handel verliert die ThyssenKrupp-Aktie am Montag erneut rund fünf Prozent. Das bedeutet, dass der MDAX-Titel unter dem bisherigen Rekordtief aus dem Jahr 2003 gefallen ist. Seit dem Zusammenschluss der Friedrich Krupp AG Hoesch-Krupp mit der Thyssen AG 1999 war die Aktie nie weniger wert.
Bei einem Umsatz von rund 42 Milliarden Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr ist der Konzern an der Börse nun lediglich noch 4,3 Milliarden Euro wert. Doch das ist nicht unbegründet. Milliardenschwere Pensionsverpflichtungen und Finanzschulden müssen gedeckt bzw. getilgt werden. Zudem dürfte es angesichts der Coronakrise noch schwerer werden, die angeschlagenen Sparten wie den Stahl oder das Komponentengeschäft zu stabilisieren und zu sanieren.
Die ThyssenKrupp-Aktie gab es nie so billig wie derzeit. Dennoch sollten Anleger von einem Einstieg absehen. Ein Griff in das fallende Messer bietet sich nicht an. Eine schnelle Trendwende ist nicht absehbar.