Nach dem Sprung auf ein neues 52-Wochen-Hoch am Mittwoch ist die Aktie von ThyssenKrupp inzwischen wieder etwas zurückgefallen. Vor allem die weiterhin offenen Fragen bei der Konsolidierung des Stahlgeschäfts drücken auf die Stimmung. Konzernchef Heinrich Hiesinger wirbt erneut für eine Fusion.
Viele Anleger erhoffen sich Antworten auf der Hauptversammlung am heutigen Freitag ab zehn Uhr. Laut dem vorab veröffentlichten Redetext ist es dafür aber noch zu früh. Ob, wann und mit wem ein Konsolidierungsschritt kommen werde, sei demnach weiterhin offen. „Ein solcher Schritt muss gründlich vorbereitet sein. Deshalb führen wir die Gespräche mit großer Sorgfalt“, so Hiesinger. Der favorisierte Partner Tata müsse eine tragfähige Lösung für die hohen Pensionsverpflichtungen in Großbritannien finden.
Obwohl das europäische Stahlgeschäft von ThyssenKrupp zu den zwei profitabelsten in Europa gehöre, verdiene der Konzern seine Kapitalkosten nicht. „Sparprogramme verschaffen uns nur kurzfristig eine Atempause“, so der Konzernchef. Trotz der Skepsis der eigenen Stahlarbeiter sei eine Lösung für das Stahlgeschäft strategisch notwendig. Diese brauche aber Zeit.
Dabeibleiben
„In einer solchen Situation spricht jeder mit jedem. Unter anderem sprechen wir mit Tata Steel." Diese Worte verdeutlichen, dass Hiesinger die Stahlfusion weiter vorantreibt. Auch wenn es noch bis Mitte des Jahres dauern dürfte, sollte die Fantasie auf eine Konsolidierung den Kurs bald wieder auf ein neues Hoch treiben. Anleger bleiben an Bord und lassen die Gewinne laufen. Der Stoppkurs liegt bei 19,00 Euro.