Der Umbau bei ThyssenKrupp geht schleppend voran. Zuletzt mehrten sich sogar wieder die Zweifel, dass die Stahlfusion mit Tata Steel umgesetzt werden kann. Laut einem Zeitungsbericht haben die beiden Industriekonzerne einem Verkauf einzelner Aktivitäten zugestimmt, um die Sorgen der EU-Kommission zu zerstreuen.
ThyssenKrupp und Tata Steel hätten unter anderem den Verkauf von Teilen der Autoblech-Produktion angeboten, heißt es im Handelsblatt. Auch seien die beiden Konzerne bereit, Aktivitäten beim Verpackungsstahl abzugeben. Zuletzt hatte die Wettbewerbskommission der EU Bedenken geäußert, dass den Kunden nach dem Zusammenschluss in einzelnen Bereichen zu wenig Anbieter zur Auswahl stünden und höhere Preise die Folge der Fusion wären.
Zwei Milliarden Euro Potenzial durch Tata-Fusion
Die wieder zunehmende Hoffnung auf einen Abschluss der Stahlfusion ist die zweite gute Nachricht in kurzer Zeit. Bereits Ende vergangener Woche hatte mit der Marinesparte ein zweiter Problembereich für Aufsehen gesorgt. Gemeinsam mit dem Flugzeugbauer Embraer baut ThyssenKrupp Marine Systems vier Korvetten für die brasilianische Marine. Laut früheren Angaben hat die Bestellung ein Auftragsvolumen von 1,6 Milliarden Dollar, die Schiffe sollen zwischen 2024 und 2028 ausgeliefert werden.
Es wird spannend
Neue Aufträge und Rückenwind für die Stahlfusion: Die Aktie von ThyssenKrupp hat sich von ihren Tiefstständen gelöst. Es bleiben zahlreiche Probleme, alle Sparten hinken den Zielen hinterher. Doch die aktuelle Bewertung lässt auch Spielraum nach oben. Alleine die Aufzugsparte dürfte mehr als doppelt so viel wert sein wie der Gesamtkonzern. ThyssenKrupp gehört wieder auf die Watchlist.