ThyssenKrupp hat am Donnerstag Zahlen präsentiert. Vor allem das Industriegeschäft hat sich einmal mehr als Stütze erwiesen. Das europäische Stahlgeschäft bereitet dagegen weiter Sorgen. Trotz gestiegener Preise lässt die Erholung nach wie vor auf sich warten. Probleme macht zudem die Finanzierung.
Im ersten Quartal hat ThyssenKrupp den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent auf 10,1 Milliarden Euro gesteigert. Der operative Gewinn stieg sogar um 40 Prozent auf 329 Millionen Euro. Lediglich unter dem Strich machte ein ungewöhnlich hoher Steueraufwand einen Strich durch die Rechnung – hier standen lediglich acht Millionen Euro Gewinn zu Buche. An der Prognose für das Gesamtjahr hält der Konzern fest. Der operative Gewinn soll von knapp 1,5 Milliarden wieder auf 1,7 Milliarden Euro steigen.
Positiv ist zudem, dass der schwache Eigenkapitalanteil wieder gestiegen ist. Durch das höhere Zinsniveau sind die Pensionsverpflichtungen gesunken, wodurch das Eigenkapital von 2,6 auf 3,3 Milliarden Euro zugenommen hat. Einen deutlichen Dämpfer gibt jedoch die Schuldenentwicklung. Wegen der stark gestiegenen Rohstoff- und Werkstoffpreisen haben die Nettoschulden deutlich von 3,5 auf 5,4 Milliarden Euro angezogen. Das wichtige Verhältnis von Schulden zum Eigenkapital verschlechterte sich damit auf 166 Prozent. Zuletzt hieß es, dass es ab 185 Prozent kritisch werden könnte.
An Bord bleiben
Die Finanzierung bleibt ein Problem. Eine Fusion der europäischen Stahlaktivitäten mit Tata Steel wäre daher wichtig, um die Situation zu entlasten. Konzernchef Hiesinger betonte deshalb erneut, dass der Umbau zum Industriegüter- und Dienstleistungskonzern richtig ist. Vor allem das Geschäft mit Aufzügen und Autokomponenten läuft gut. Anleger setzen darauf, dass sich der Wandel weiter auszahlt und bleiben an Bord.