Die Euphorie ist bei ThyssenKrupp wieder da. Hintergrund: Tata Steel scheint eine Einigung mit dem Pensionsfonds über die milliardenschweren Pensionslasten erzielt zu haben. Eine Stahlfusion rückt damit immer näher. Die Aktie klettert innerhalb von drei Tagen um zehn Prozent. Nach wie vor gibt es aber Widerstand.
Vor allem bei den Arbeitnehmern treffen die Fusionspläne nach wie vor auf Ablehnung. „Jetzt macht ein Joint Venture erst recht keinen Sinn“, so Konzernbetriebsratchef Wilhelm Segerath zur Nachrichtenagentur Reuters. Das Problem: Wenn Tata 33 Prozent der britischen Stahlwerke an den Pensionsfonds überträgt, wäre der Fonds Teil einer neuen Eigentümerstruktur. „Damit wäre das Risiko aus den Pensionslasten nicht abgestreift.“
Es herrscht die Befürchtung, dass bei einer Fusion deutsche Standorte geschlossen und Arbeitsplätze gestrichen werden könnten, obwohl sie deutlich rentabler sind als die Tata-Werke in Großbritannien. Zudem könnte ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger die angeschlagene Bilanz des Konzerns aufhübschen, indem er milliardenschwere Schulden auf das neue Joint Ventur ablädt.
Spannende Entwicklung
Neben dem Widerstand der Arbeitnehmer muss auch der britische Regulierer noch zustimmen. Die Einigung zwischen Tata und dem Pensionsfonds ist dennoch ein erster wichtiger Schritt. Kommt es zur Stahlfusion, verdient die ThyssenKrupp-Aktie eine deutlich höhere Bewertung. Anleger bleiben an Bord. Spielt der Gesamtmarkt mit, dürfte es bald zu einer Attacke auf die obere Begrenzung des Seitwärtstrends kommen.