Die Stahlbranche steht vor dem Umbruch. Die bevorstehende Fusion von ThyssenKrupp und Tata sorgt für neue Verhältnisse auf dem europäischen Stahlmarkt. Hier entsteht eine neue Nummer 2. Im Handelsblatt hat sich der Finanzchef des Marktführers ArcelorMittal zur künftigen Situation in der Branche geäußert.
Aditya Mittal, der auch Europachef von ArcelorMittal ist, rechnet mit spürbaren Auswirkungen des geplanten Zusammenschlusses. „Ein solcher Zusammenschluss bedeutet Synergieeffekte, eine bessere Kostenbasis, eine kombinierte Forschung“, so Mittal. Sein Konzern müsse darauf nun eine Antwort finden und sich weiter verbessern, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
„Eine Konsolidierung ist immer vorteilhaft“, stützt Mittal indirekt die Argumentation von ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger. ArcelorMittal selbst hat zuletzt zwar den maroden italienischen Stahlproduzenten Ilva übernommen. Der CFO wehrt sich aber gegen den Vorwurf, dadurch die Überkapazitäten in Europa – diese sind zuletzt durch Maßnahmen in China und Russland bekämpft worden – weiter zu erhöhen. „Wir haben unsere Kapazitäten angepasst. Das hat uns viel Arbeit gekostet.“ Zudem sei es ein logischer Schritt gewesen, sich eine Produktionsstätte im zweitgrößten Markt Europas zu sichern.
Verbessertes Bild
ThyssenKrupp steht ohne die Stahlsparte vor der Neubewertung. Deutlich höhere Kurse wären als Technologiekonzern gerechtfertigt. Der Konzern investiert nun verstärkt in die verbleibenden Sparten und rüstet sich damit für die Zukunft. Die Aktie bietet ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis und auch das Chartbild hat sich deutlich aufgehellt. Anleger bleiben dabei und beachten den Stopp bei 20,80.