Die Lage bei ThyssenKrupp spitzt sich zu. Der freie Fall des DAX-Titels setzt sich am Mittwoch fort, ein weiteres Mehrjahrestief wurde erreicht. Die Sorgen um die Tata-Fusion und die Zweifel an der Zweiteilung des Konzerns belasten. Neue Impulse könnte es nächste Woche geben – doch auch das ist alles andere als sicher.
Am kommenden Dienstag, den 14. Mai, präsentiert ThyssenKrupp Zahlen zum zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2018/19. Erwartet wird ein Umsatz von 8,2 Milliarden Euro bei einem operativen Gewinn (EBIT) von 312 Millionen Euro. Unter dem Strich sollen zehn Cent je Aktie übrig bleiben.
Schwierige Ausgangslage
Nach der Talfahrt an der Börse und den gesunkenen Erwartungen dürfte es ausreichen, wenn ThyssenKrupp zumindest nicht negativ überrascht, um den Ausverkauf zu stoppen. Allerdings sind die Probleme der vergangenen Monate nicht nur struktureller Natur, denn auch operativ lief es in den einzelnen Sparten nicht gut. Sollte sich hieran nichts ändern, könnten die Zahlen statt einer Trendwende sogar für einen weiteren Tiefschlag sorgen.
Nicht nur in der kriselnden Autokomponentensparte oder dem schwierigen Anlagenbau lief es zuletzt schlecht für ThyssenKrupp. Selbst die Konzernperle Aufzugsbau hinkt den Wettbewerbern wie Otis oder Kone bei der Marge deutlich hinterher. Und auch das zyklische Stahlgeschäft – dessen Zukunft weiter offen bleibt – könnte ebenso wie der Werkstoffhandel unter der sich abkühlenden Weltwirtschaft leiden.
Abwarten
Die Probleme bei ThyssenKrupp sind zahlreich. Anleger sollten aktuell nicht ins fallende Messer greifen. Trotz der vielen Baustellen gehört die Aktie jedoch auf die Watchlist. Denn die Bewertung ist mit gut sieben Milliarden Euro inzwischen derart niedrig, dass ein Boden zeitnah gefunden werden könnten. Vorerst gilt aber weiter: Abwarten!