Eine Lösung der Führungskrise ist bei ThyssenKrupp nach wie vor nicht in Sicht. Doch zumindest unternimmt der Industriekonzern nun erste Schritte, um den Umbau voranzutreiben. Vor allem die kriselnde Sparte Industrial Solutions steht dabei im Fokus. Das Marinegeschäft wird abgespalten.
Künftig wird der Marinebereich direkt durch die Zentrale von ThyssenKrupp gesteuert. Industrial Solutions soll sich dagegen ganz auf die Restrukturierung im Anlagenbau konzentrieren. Wie bereits berichtet soll sich darum ein neues Management kümmern. Nach der Demission von CEO Peter Feldhaus und Finanzchef Stefan Gesing wird der bisherige COO Marcel Fasswald zum 1. Oktober die Leitung der Sparte übernehmen.
Mit der Neustrukturierung erfolgt der nächste Schritt beim Umbau des Konglomerats ThyssenKrupp. Da Interimschef Guido Kerkhoff gleichzeitig darum kämpft, sich langfristig für den Chefposten ins Gespräch zu bringen, sind weitere Schritte nicht ausgeschlossen. Bereits in der Vergangenheit wurde auch über eine komplette Trennung des Maringeschäfts spekuliert. So gilt beispielsweise die französische Staatswerft Naval als möglicher Interessent.
Abwarten
Beim Umbau liegt noch ein langer Weg vor ThyssenKrupp. Eine Neubewertung könnte zwar langfristig zu höheren Kursen führen. Durch das Führungschaos hat der Konzern allerdings viel Vertrauen verspielt. Solange kein neuer Aufsichtsratschef gefunden ist, kann auch die Aktie mit keinen Impulsen rechnen. Anleger bleiben entsprechend an der Seitenlinie.