Das schwächere Marktumfeld nach der Trump-Rede geht an der Aktie von ThyssenKrupp am Donnerstag spurlos vorbei. Der Industriekonzern zählt erneut zu den stärksten Werten im DAX. Auch das 52-Wochen-Hoch rückt wieder näher. Im Stahlbereich mehrt sich derweil der Widerstand gegen eine mögliche Tata-Fusion.
Dieter Lieske von der Duisburger IG Metall hat sich in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung zur aktuellen Lage in der Stahlindustrie geäußert. In der Branche gebe es nach wie vor mehrere Herausforderungen. Aus Brüssel drohe immer noch einer Verteuerung der CO2-Zertifikate für die vergleichsweise sauberen deutschen Werke. Zudem seien die Stahlpreise wegen der Überkapazitäten aus Fernost nach wie vor unter Druck. Die Gegenmaßnahme der EU würde viel zu langsam umgesetzt, so Lieske weiter.
Die Situation bei ThyssenKrupp sieht der Gewerkschaftsvertreter kritisch. Er kündigte an, dass es „erbitterten Widerstand“ geben würde, falls Standorte geschlossen werden. Kommt es zur Fusion der europäischen Stahlaktivitäten mit dem indischen Wettbewerber Tata Steel, würde es bei ThyssenKrupp Steel wohl zu Einschnitten kommen. Lieske will dies verhindern und fordert stattdessen neue Investitionen in die Stahl-Standorte und Arbeitsplatzsicherheit.
Gewinne laufen lassen
Trotz des Widerstands von den Arbeitnehmern wird Konzernchef Heinrich Hiesinger die Konsolidierung in der Stahlbranche weiter vorantreiben. Die Aktie dürfte davon profitieren. Für zusätzlichen Rückenwind sorgt die Hoffnung auf steigende Stahlpreise. Anleger bleiben an Bord und setzen auf den Ausbruch auf ein neues 52-Wochen-Hoch.