Neue Impulse kann es bei ThyssenKrupp erst geben, wenn die neue Führung ernannt ist. Aktuell sind sowohl der Aufsichtsratsvorsitz als auch der Posten des Konzernchefs weiter verwaist. Auch wenn offen bleibt, wer das Ruder übernimmt: Es ist klar, dass der DAX-Konzern vor tiefgreifenden Veränderungen steht.
Immer wieder wird dabei die Zukunft der Aufzugsparte diskutiert. Vor allem der Großaktionär Cevian drängt bereits seit Jahren regelmäßig auf eine Abspaltung der Gewinnperle des Konzerns. Genau wie der Hedgefonds Elliott ist der Finanzinvestor nicht zufrieden mit der schwachen Performance der ThyssenKrupp-Aktie – und erwartet deutlich mehr Potenzial, wenn die einzelnen Sparten unabhängiger voneinander arbeiten können.
Zuletzt wurde vor allem immer wieder eine Fusion mit dem Wettbewerber Kone durchgespielt. Gemeinsam kämen die Rivalen auf einen Umsatz von mehr als 16 Milliarden Euro, damit würde man den Branchenprimus Otis aus den USA auf Rang 2 verdrängen. Ein Verkauf der Sparte würde ThyssenKrupp zudem finanziell Luft verschaffen. Analysten taxieren die möglichen Erlöse auf etwa 15 Milliarden Euro. Aufgrund der hohen Pensionsverpflichtungen und Finanzschulden wäre dieser Geldsegen bei ThyssenKrupp willkommen, auch um die verbliebenen Sparten wieder auf Vordermann zu bringen.
Abwarten
Es gibt viel Fantasie bei ThyssenKrupp. Egal, wie der Umbau ausschaut: Es dürften neue Werte gehoben werden. Denn einzeln sind die Sparten deutlich mehr wert als das Konglomerat derzeit. Solange das Führungsvakuum allerdings anhält, bleibt die Aktie weiter gedeckelt. Neueinsteiger lassen den Titel deshalb auf der Watchlist, bleiben aber an der Seitenlinie. Wer investiert ist, beachtet den Stopp bei 18,00 Euro.