Erstmals seit dem radikalen Kurswechsel bei ThyssenKrupp ist die Krupp-Stiftung am Dienstag zu einer Kuratoriumssitzung zusammengekommen. Der Großaktionär sprach Konzernchef Guido Kerkhoff und seiner neuen Strategie dabei das Vertrauen aus. Auch an der Börse hat die Aktie ein starkes Signal geliefert und sich wieder vom Mehrjahrestief gelöst.
Die Sitzung sei sehr unspektakulär abgelaufen, heißt es in der Rheinischen Post mit Bezug auf Kuratoriumskreise. Stiftungschefin Ursula Gather hatte die neue Strategie auf der entscheidenden Aufsichtsratssitzung von ThyssenKrupp ohnehin schon abgesegnet. Nun habe sie sich lediglich den Rückhalt der restlichen Mitglieder geholt. Widersprüche gab es dabei nicht.
Nach den deutlichen Kursverlusten in den vergangenen Tagen hat die Aktie derweil gestern zur Gegenbewegung angesetzt. Nachdem am Montag ein neues Mehrjahrestief erreicht wurde, legte der DAX-Titel seitdem bereits wieder rund zehn Prozent zu. Die niedrige Bewertung und die Hoffnung auf einen Bieterkampf um die Aufzugsparte sorgen nach dem Ausverkauf wieder für Schwung. Bis zu sechs Parteien sollen laut der Rheinischen Post an ThyssenKrupp Elevator interessiert sein.
Für Mutige
Das Kauflimit des AKTIONÄR wurde am Montag ausgelöst. Anleger können darauf spekulieren, dass die aktuelle Bewertung den Boden darstellt. Alleine die Aufzugsparte ist knapp doppelt so viel wert wie das Konglomerat. Zudem scheinen die Grabenkämpfe zwischen Management und Großaktionären endlich ein Ende zu finden. Das Risiko bleibt aber hoch, deswegen sollten lediglich spekulativ orientierte Anleger zugreifen.