Der dramatische Ausverkauf bei ThyssenKrupp setzt sich derzeit ungebremst fort. Am Montag war die Aktie sogar unter die 6,00-Euro-Marke gefallen. Seit dem Zusammenschluss der Friedrich Krupp AG Hoesch-Krupp mit der Thyssen AG 1999 notierte der Titel nie tiefer. Mehr denn je geht es nun darum, die Zukunft des Konzerns zu sichern.
Das Problem: Noch immer bleibt Konzernchefin Martina Merz eine klare Strategie schuldig, wie die Trendwende gelingen kann. Seit Monaten hatte sich der 17 Milliarden Euro schwere Verkauf der Aufzugssparte angekündigt. Dennoch soll es nun noch bis Mai dauern, bis der Aufsichtsrat über die zukünftige Ausrichtung informiert werden soll.
Dabei tickt die Uhr gegen ThyssenKrupp. Die verbleibenden Sparten stecken durchgehend in der Krise. Die Bilanz ist schwach, Schulden und Pensionsverpflichtungen in Milliardenhöhe belasten, doch auch Investitionen sind unumgänglich. Vor allem die maroden Stahlhütten müssen saniert werden, doch auch in der Komponentensparte oder im Anlagenbau muss sich viel tun.
Es bleibt unklar, welche Bereiche überhaupt zur „neuen ThyssenKrupp“ gehören. Weite Teile des Konzerns stehen weiter auf dem Prüfstand. Verkäufe oder Partnerschaften sind denkbar. Nachdem der Ausverkauf an der Börse auch nach Erreichen des Stoppkurses des AKTIONÄR weitergegangen ist, sollten Anleger nun abwarten, wie die Pläne der Vorstandschaft aussehen. Vorerst nicht in das fallende Messer greifen!