Die ThyssenKrupp-Aktie ist im Laufe dieser Woche deutlich unter Druck geraten. Trotz des Verkaufs des amerikanischen Stahlgeschäfts fehlen derzeit die Impulse, um den nachhaltigen Ausbruch aus dem Seitwärtstrend zu schaffen. Neuen Schwung würde eine Konsolidierung am europäischen Stahlmarkt schaffen. Doch der Widerstand wird stärker.
Am Donnerstag hat der Betriebsratsvorsitzende der Stahlsparte, Günter Back, vor den Risiken bei einer möglichen Fusion mit dem indischen Konkurrenten Tata gewarnt. „Diese Ehe würde eine sehr kurze Verbindung werden, die mit großer Wahrscheinlichkeit in einem Desaster endet“, so Back nach einer Betriebsversammlung. Vor allem die Frage nach den hohen Pensionslasten von Tata sei völlig unklar.
Back betonte weiter, dass in der Belegschaft große Unsicherheit und Wut bei dem Thema Tata herrsche. Das Jahr 2017 könnte demnach zum Jahr des betrieblichen Widerstands und des Unmuts werden. „Wir haben viele Fragen und keine Lösungen. Da lässt uns der Vorstand im Dunkeln“, sagte er. Angesichts steigender Stahlpreise und einer guten Auslastung der Anlagen fordert Back wieder eine Vorwärtsstrategie beim Stahl.
Lösung gesucht
Der Widerstand der Arbeitnehmerseite war bereits bekannt. ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger dürfte sich bei seiner Suche nach einer Lösung für die Stahlsparte davon nicht beirren lassen. Eine Fusion mit Tata oder ein eigenständiger Börsengang der Stahlsparte würden der Aktie neuen Schwung verleihen. Anleger setzen auf dieses Szenario und bleiben an Bord.
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