Das Chartbild bei Thyssenkrupp bleibt schwer angeschlagen. Nach wie vor konnte sich der MDAX-Titel nicht nachhaltig vom Allzeittief lösen, das nach den schwachen Zahlen und angesichts der zahlreichen Baustellen zuletzt erreicht wurde. Der besorgniserregende Trend beim Industriekonzern setzt sich fort.
Rote Zahlen, ein anhaltend schwacher Cashflow und die langwierigen Streitigkeiten zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgeber stehen sinnbildlich für die Krise bei Thyssenkrupp. Rund zwei Milliarden Euro bringt das Unternehmen an der Börse gerade einmal noch auf die Waage. Und auch wenn die einzelnen Teile wohl deutlich mehr wert sein würden, ist Besserung nicht in Sicht. Auch die Experten tragen der so lange schwelenden Krise Stück für Stück Rechnung.
Dabei kann der erste Blick durchaus trügen: Das durchschnittliche Kursziel der zehn Experten, die Thyssenkrupp laut der Nachrichtenagentur Bloomberg derzeit noch covern, liegt nämlich bei 5,83 Euro – und damit rund 80 Prozent über dem aktuelle Niveau. Doch zum einen wird dies durch den Oberbullen Christian Obst von der Baader Bank verzerrt, der noch immer 16,00 Euro als Kursziel ausgibt. Ohne ihn läge das durchschnittliche Ziel schon lediglich noch bei 4,70 Euro. Hinzu kommt: Noch zu Jahresbeginn lag das der Konsens bei rund zehn Euro – das Ziel hat sich somit inzwischen etwa halbiert. Seit Jahren ist außerdem zu beobachten, dass die Experten zwar viel Upside-Potenzial sehen. Mit dem fallenden Aktienkurs reduzieren sie aber peu à peu ihre Ziele. Ein Kaufargument sieht entsprechend anders aus.
Miese Zahlen, der schleppende Umbau und die ewig währenden Streitigkeiten mit den Gewerkschaften drücken auf die Stimmung. Anleger sollten bei Thyssenkrupp nach wie vor nicht ins fallende Messer greifen. Es gibt deutlich spannendere und lukrativere Werte als den MDAX-Konzern.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Thyssenkrupp.