Es sieht nicht gut aus für die Aktie von ThyssenKrupp. Mit großen Schritten nähert sich der DAX-Titel dem Mehrjahrestief bei 11,03 Euro. Alleine im Vergleich zum Hoch zu Beginn der Woche gab der Kurs um über zehn Prozent nach. Fällt die wichtige Unterstützung, droht eine Fortsetzung des radikalen Abverkaufs in den vergangenen Monaten.
Auf Jahressicht hat ThyssenKrupp mehr als die Hälfte des Börsenwerts verloren. Operative Probleme, das langwierige Führungschaos, Streitigkeiten unter den Großaktionären oder auch mehrfache radikale Strategiewechsel – die Liste der Unzulänglichkeiten beim Industriekonzern ist lang. Bei den Anlegern hat ThyssenKrupp so viel Vertrauen verspielt.
Inzwischen ist auch die Euphorie verflogen, die nach den Börsenplänen für die Aufzugsparte Anfang Mai aufgekommen war. Das Mehrjahrestief bei 11,03 Euro ist nun nicht mehr weit entfernt. Reißt diese Marke, trübt sich das Bild noch einmal deutlich ein.
Blick in die Vergangenheit
Um dann noch charttechnische Unterstützungen zu finden, müssen Anleger weit in die Vergangenheit blicken. So droht von dieser Sicht aus ein schneller Abverkauf bis zum 2002er-Tief im Bereich um 9,00 Euro. Noch deutlich tiefer liegt dann das Tief von 2003 bei 6,85 Euro.
Noch sollten Anleger nicht in Panik verfallen. Es ist eher unwahrscheinlich, dass die ThyssenKrupp-Aktie bald wieder einstellig notiert. Die Risiken bleiben beim Konzern zwar groß, doch die Bewertung ist bereits jetzt sehr günstig. Alleine die Aufzugsparte ist knapp das Doppelte wert als das Konglomerat.
Entsprechend ist das Chance-Risiko-Verhältnis für mutige Anleger auf dem aktuellen Niveau interessant. DER AKTIONÄR bleibt zuversichtlich, dass die wichtige Unterstützung beim Mehrjahrestief hält und rät dazu, weiter an Bord zu bleiben.