Die Talfahrt bei ThyssenKrupp hält an. Auf 52-Wochen-Sicht hat sich die Aktie in etwa halbiert. Doch nach der Ernennung von Martina Merz zur neuen Chefin des Aufsichtsrats sollte zumindest das Führungschaos beim DAX-Konzern vorerst ad acta gelegt sein. An die Anleger hat Merz nun ein starkes Signal gesendet.
Erstmals seit ihrer Berufung in den Aufsichtsrat von ThyssenKrupp hat die neue Chefkontrolleurin Insiderkäufe getätigt. Nach dem erneuten Kursminus nach den Zahlen hat Merz für gut 40.000 Euro Aktien gekauft. In der Regel sind Insiderkäufe ein gutes Zeichen für Anleger. Doch bei ThyssenKrupp spricht die jüngere Vergangenheit ein anderes Bild. So hat das damalige Vorstandstrio um CEO Guido Kerkhoff im November 2018 ebenfalls zugekauft, die Aktie hat seitdem jedoch weitere 20 Prozent verloren.
In der schwierigen Lage, in der sich ThyssenKrupp befindet, ist der erneute Insiderkauf dennoch ein wichtiges Signal. Es zeigt, dass Vorstand und Aufsichtsrat nach wie vor Vertrauen in den eigenen Konzern haben. Das ist umso wichtiger, da zuletzt öffentlich vermehrt Zweifel daran laut wurden, ob der Konzern mit dem laufenden Umbau auf dem richtigen Weg ist.
Abwarten
Nach den zahlreichen Enttäuschungen muss ThyssenKrupp das Vertrauen bei den Anlegern wiederherstellen. Insiderkäufe sind hier ein richtiges Signal. Doch die vorhandenen Probleme des Konzerns werden allein dadurch nicht gelöst. Das Chartbild spricht Bände. Anleger greifen nicht in das fallende Messer und bleiben an der Seitenlinie.