Der Börsengang der Wasserstoff-Tochter Thyssenkrupp Nucera war ein voller Erfolg. Davon hat auch die Aktie von Thyssenkrupp selbst profitiert, sie notiert wieder in Reichweite des Jahreshochs bei 7,77 Euro. Anleger sollten aber auch die verbleibenden Geschäfte im Auge behalten, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sieht Fortschritte bei den geplanten Hilfen für die Stahlsparte.
Für die Umstellung der eigenen Produktion auf grünen Stahl setzt Thyssenkrupp auf finanzielle Unterstützung durch den Bund und das Land Nordrhein-Westfalen. Doch noch immer hat die EU-Kommission dafür kein grünes Licht gegeben. Grünen-Politiker Habeck sieht nun aber Fortschritte in den Gesprächen.
„Ich will, dass in Deutschland klimaneutraler Stahl hergestellt werden kann. Thyssenkrupp ist hier ein entscheidender Akteur. Es geht darum, die starke und stolze Tradition in die Zukunft zu wenden“, so Habeck in der Rheinischen Post. „Das ist wichtig für den Standort, die Region, die Stahlarbeiterinnen und Stahlarbeiter. Gerade diese haben deutlich gemacht, dass sie die Zukunft in grünem Stahl sehen.“ Er betonte: „Deshalb wollen Land und Bund den Umstieg fördern. Und wir sind da mit der EU-Kommission auf einem sehr guten Weg und gehen die notwendigen Schritte. Alle Seiten arbeiten konstruktiv und zügig.“
Für Thyssenkrupp wäre eine Zustimmung extrem wichtig. Ohne die Beihilfen könnte der Konzern die milliardenschweren Investitionen kaum stemmen, die nötig sind, um grünen Stahl herstellen zu können. So will der Konzern etwa am Standort in Duisburg eine sogenannte Direktreduktionsanlage bauen. Wird diese mit grünem Wasserstoff betrieben, können die CO2-Emissionen massiv gesenkt werden.
Thyssenkrupp hat viele Baustellen, doch es geht voran. Der Nucera-Börsengang war ein wichtiger Schritt. Die Zukunft der Stahlsparte ist noch offen, finanzielle Hilfen aus der Politik wären ein wichtiges Signal. Grundsätzlich gilt aber: Die Bewertung des Konzerns lässt Luft nach oben, das Chartbild ist aussichtsreich, die Aktie bleibt somit ein Kauf.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Thyssenkrupp.