Es dreht sich bei ThyssenKrupp derzeit alles um die Zukunft des Stahlgeschäfts. Seit über einem Jahr wird mit dem indischen Wettbewerber Tata über eine Fusion der europäischen Stahlaktivitäten verhandelt. Die Kritik der Arbeitnehmer wird aber immer stärker. Am Donnerstag steht nun eine Aufsichtsratssitzung an.
Der Aufsichtsrat der Stahlsparte berät dabei ab 15:00 Uhr über die geplanten Einsparungen. ThyssenKrupp will in den kommenden drei Jahren 500 Millionen Euro einsparen. Am Mittwoch hatten deshalb rund 7.500 Stahlkocher gegen die Pläne demonstriert. Die Kritik von Betriebsrat und IG Metall: Es wird befürchtet, dass bis zu 4.000 der 27.000 Arbeitsplätze wegbrechen könnten. Vor allem bei einer Tata-Fusion könnten rentable und moderne Werke in Deutschland benachteiligt werden, während die maroden Tata-Werke in Großbritannien eine Standortgarantie erhielten.
Andreas Goss, der Chef der Stahlsparte, erklärte gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung zwar, dass ein Arbeitsplatzabbau in der befürchteten Größenordnung nicht geplant sei. Ohne Kostensenkungen wäre das Stahlgeschäft aber generell nicht zukunftsfähig. Er warb deshalb erneut für eine Tata-Fusion.
Stopp beachten
Die Zukunft des Stahlgeschäfts wird mehr und mehr zur Hängepartie. Eine Lösung für das Sorgenkind würde der Aktie von ThyssenKrupp neuen Schwung verleihen. Trotz starker Salzgitter-Zahlen bleiben aktuell aber die Probleme in der Branche im Vordergrund. Vor allem die Horrorzahlen von US Steel und der Protektionismus in den USA drücken auf die Stimmung. Investierte Anleger beachten den Stopp bei 19,50 Euro.