Die Aktie von ThyssenKrupp hat die Short-Attacke abgewehrt und notiert inzwischen wieder über der 25-Euro-Marke. Operativ kämpft der Konzern in einigen Bereichen allerdings weiter mit Problemen. Am Donnerstag wurde verkündet, dass in der Sparte Industrial Solutions weitere Sparmaßnahmen durchgeführt werden.
Bis zu 1.000 Stellen in Deutschland sollen gestrichen werden, kündigte ein Sprecher von ThyssenKrupp am Donnerstag an. Weltweit könnten bis zu 1.500 Jobs wegfallen. Schwerpunkt der Maßnahmen werde dabei der Großanlagenbau sein, zu dem auch der Marineschiffbau zählt. Ursache dafür sei der enorme Wettbewerbsdruck, so Spartenchef Peter Feldhaus. Das Ziel ist demnach, die Kosten in den kommenden drei Jahren um bis zu 200 Millionen Euro jährlich zu senken.
Der operative Gewinn der Sparte war in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres von 283 Millionen Euro auf nur noch 48 Millionen Euro eingebrochen. Allerdings lag der Auftragsbestand mit 4,1 Milliarden Euro über 50 Prozent höher als im Vorjahr. Das Unternehmen habe die Talsohle bei den Neuaufträgen durchschritten, die Strukturen seien aber dennoch überdimensioniert, so Feldhaus. Künftig soll flexibler auf Schwankungen im Auftragseingang reagiert werden können.
Sinnvolle Umstrukturierung
ThyssenKrupp befindet sich im Wandel. Beim Anlaagenbau sind Maßnahmen zur Effizienzsteigerung nötig und folgerichtig. Zudem steht die Abspaltung der Stahlsparte weiter im Fokus. Kommt es zu einer Einigung, steht die Aktie vor der Neubewertung. Kurse über 30 Euro sind dann möglich. Anleger setzen nach wie vor auf dieses Szenario.