Seit der Einigung des indischen Wettbewerbers Tata Steel mit dem britischen Pensionsfonds, befindet sich die Aktie von ThyssenKrupp im Aufwärtstrend. Eine Fusion der beiden Stahlsparten würde die angespannte Situation in der Branche auflockern. Ein erster Schritt bei der Konsolidierung ist aber bereits getan.
Neben ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger hatte sich bereits in der Vergangenheit vor allem der Weltmarktführer ArcelorMittal für eine Konsolidierung am Stahlmarkt ausgesprochen. Die Luxemburger haben nun Taten folgen lassen. Gemeinsam mit dem italienischen Produzenten Marcegaglia wurde in Italien Europas größtes Stahlwerk Ilva für knapp zwei Milliarden Euro gekauft.
Das marode Werk muss nun aber vorerst modernisiert werden. Vor allem die Umwelttechnologie benötigt eine Auffrischung. Bislang hatte die italienische Regierung den Sanierungsfall mit staatlichen Garantien und Sonderbehandlungen über Wasser gehalten. ArcelorMittal will durch die Übernahme nun Synergien schaffen. Zudem wurde ein Zeichen gesetzt, dass die Konsolidierung endlich an Fahrt aufnehmen könnte.
Tata im Fokus
Nach dem Ilva-Kauf liegt der Ball nun bei ThyssenKrupp. Gelingt die Fusion mit Tata, würde zum einen die dringend benötigte Konsolidierung in der Branche weiter voranschreiten. Zum anderen wäre ohne das Sorgenkind Stahl eine Neubewertung der DAX-Aktie notwendig. Kurse über 30 Euro könnten dann möglich sein.